Die Bibel in der Weltliteratur

Ultimo aggiornamento: 25 May 2021

Schöpflin K.

Die Bibel in der Weltliteratur

Mohr Siebeck, Tübingen 2011

Scheda a cura di: Schöpflin K.

XVI - 335 pp.


 “Die Bibel in der Weltliteratur" der Göttinger Literaturwissenschaftlerin und Bibelwissenschaftlerin Katrin Schöpflin basiert auf einer über mehrere Jahre für Studierende der Theologie und der Philologie gehaltenen Vorlesung.
Von anderer einschlägiger Literatur zur Rezeptionsgeschichte unterscheidet sich dieser Band durch seine breite Auswahl der auf den gesamten christlichen Kanon (inklusive der deuterokanonischen Schriften) bezogenen vorgestellten literarischen Rezeptionen und durch seine doppelte theologische und literaturwissenschaftliche Ausrichtung.
Auf zwei einleitende Kapitel, folgen im Hauptteil einzelne je für sich lesbare Kapitel zu je einem biblischen Buch, die mit einer ausführlichen Einführung in dieses Buch beginnen.
Auf eine kurze Zusammenfassung der für die Rezeption relevanten Motive folgt die Präsentation ausgewählter literarischer Rezeptionen.
Zu wenigen Büchern findet sich kein Rezeptionsbeispiel.
Innerhalb der Einführungen zu den biblischen Büchern, die für sich stehen und nicht auf die Präsentation der auf sie folgenden Rezeptionen zugeschnitten sind, wäre eine stärkere Vermittlung der jüngeren bibelwissenschaftlichen Diskussion mit solchen (älteren) Deutungen, die die Rezeptionsgeschichte beeinflusst haben, wünschenswert gewesen. Die große Bandbreite der gewählten Epochen, Sprachen, Textsorten und Formen der Bezugnahme auf den biblischen Text einerseits und die Wahl bekannter und unbekannter Beispiele andererseits machen den Reiz der Studie aus. Eine gewisse Zufälligkeit in der Auswahl der Beispiele bleibt dabei aber unvermeidbar.
In Einzelfällen ließe sich über den Bezug der Rezeption zum biblischen Text diskutieren. Angesichts des gewählten zeitlichen Rahmens, der mit Dante im 14. Jh. beginnt, fällt die mit einer Ausnahme durchgehaltene Beschränkung auf Werke vor 1945 kaum ins Gewicht.
Hinter dem Anspruch, eine ‚literarische Kulturgeschichte‘ zu sein, bleibt der Band aufgrund der Breite des Zugangs und der daraus resultierenden notwendigen eklektischen Auswahl der Textbeispiele notwendig zurück.
Insgesamt handelt es sich aber um eine gut lesbare erste Einführung, die geeignet ist, Neugierde zu wecken.
Verweise auf einschlägige Sekundärliteratur zu einzelnen Rezeptionen über vereinzelte Hinweise in den Fußnoten hinaus hätten der Befriedigung dieser Neugierde dienen können.